Samstag, 27. August 2011

Der alte Zauberwald {Lughnasadh Traumpfad}

resource: artist James Yale
 
Schließe deine Augen.* Stell dir vor, du liegst ausgestreckt in deinem warmen Bett. * Deine Füße und Beine fühlen sich ganz schwer an. * Deine Hände und Arme fühlen sich ganz schwer an. * Dein ganzer Körper fühlt sich angenehm warm und schwer an. * Du atmest langsam und gleichmäßig ein und aus. * Stell dir vor, * du hast einen Traum.* Ein in weißes Mondlicht gebadetes Einhorn trabt in dein Zimmer.* Genau neben deinem Bett bleibt es stehen. * Das spiralförmige Elfenbeinhorn auf seinem Kopf glitzert wie ein Stern.* Auffordernd senkt es den Kopf und wiehert dir zu. * Das Einhorn, möchte, dass du auf dich auf seinen Rücken schwingst.* Du greifst in seine seidenweiche Mähne und ziehst dich auf den breiten Rücken des Tieres. * Schon sitzt du bequem und weich auf dem herrlichen Pferd.* Das Einhorn nimmt dich mit auf eine Reise.* Schnell wie der Wind galoppiert es mit dir durch den Zauberwald.* Deine Hände graben sich fest in seine schneeweiße Mähne.* Immer schneller – wie im Flug – stürmt ihr durch den Wald.* Vorbei an uralten knorrigen Bäumen. Vorbei an verzauberten Schlössern und Türmen. * Der Wind weht dir angenehm und frisch um die Nase. * Du atmest ihn tief ein. * Du fühlst dich so glücklich und frei. * Du genießt den stürmischen Ritt. * Da bleibt das Einhorn auf einer kleinen versteckten Waldlichtung stehen. * Du gleitest von seinem weißen Rücken. * Dort an der tiefsten Stelle des Waldes liegt ein uralter bemooster Brunnen. * Aus dem Felsen aus welchem er vor vielen ungezählten Jahren gebaut wurde sprudelt frisches klares Quellwasser. * Fröhlich gluckst und gurgelt das Wasser vor sich hin. * Du trittst näher und blickst in den Brunnen. Sein Wasser ist so rein. * Es schimmert smaragdgrün.* Mit beiden Händen schöpfst du das perlende Wasser und nimmst einen tiefen Schluck davon. * Es schmeckt kühl und köstlich. * Du fühlst dich erfrischt und von Kraft erfüllt. * Auf den Blättern der großen Wasserlilien und Seerosen sitzen kleine durchsichtige Elfen mit zarten Flügeln. * Sie lächeln dir schüchtern zu. * Dann breiten sie ihre Schmetterlingsflügel aus und schwirren wie kleine Libellen um dich herum. * Du hörst ihr leises Lachen. * Du legst dich nahe dem Brunnen ins weiche Gras. * Und träumst noch ein wenig vor dich hin. * Von Prinzessinnen, welche an diesem Brunnen verzauberte Frösche küssen. * Von heilkräftigem Quellwasser. * Von spielenden Nixen und Wasserelfen. * Langsam erwachst du aus deinem Traum. * Du reckst und streckst dich. Du kommst wieder zuhause in deinem Zimmer an.

©zissa

Mittwoch, 3. August 2011

Spindel, Weberschiffchen & Nadel {Beltaine Märchen}

 
Es war einmal ein Mädchen, dem starb Vater und Mutter, als es noch ein ganz kleines Kind war. Am Ende des Dorfes wohnte in einem Häuschen ganz allein seine Pate, die sich von Spinnen, Weben und Nähen ernährte. Die Alte nahm das verlassene Kind zu sich, hielt es zur Arbeit an und erzog es. Als das Mädchen fünfzehn Jahre alt war, erkrankte sie, rief das Kind an ihr Bett und sagte: „Liebe Tochter, ich fühle, dass mein Ende herannaht, ich hinterlasse dir das Häuschen, darin bist du vor Wind und Wetter geschützt, dazu Spindel und Weberschiffchen und Nadel, damit kannst du dir dein Brot verdienen.“ Sie legte die Hände noch segnend auf ihren Kopf und sprach: „Behalte die Göttin im Herzen, so wird es