Samstag, 19. November 2011

Geburt des Sonnenkindes {Jule Märchen}


Es war einmal tiefster Winter auf der Erde. Es war kalt. Eisigkalt. Die Sonne schien nur mehr ganz schwach und sie hatte keine Kraft mehr die Erde zu wärmen. Der Wind wehte so stürmisch dass sich die Bäume unter ihm bogen. Kannst du dir vorstellen wie kalt es war? Alles war still auf der Erde. Die Tiere schliefen tief und fest in ihren Höhlen und Schlupfwinkeln. Eng aneinandergekuschelt träumten sie. Alle Bäume und Blumen hatten sich tief in ihre Wurzeln und Samen zurückgezogen und schliefen. Alle Elfen, Feen und Zwerge ruhten tief verborgen in der Erde. Kein Vogel sang. Kein Blatt raschelte im Wind.

Samstag, 12. November 2011

Avalon {Jule Traumpfad}

resource: John William Waterhouse

Stell dir vor du trittst, in deine warmen Wintersachen gehüllt, aus dem Haus auf eine verschneite Winterwiese. * Die Luft riecht nach klirrender Kälte und Schnee und du ziehst dir schnell deine flauschigen Handschuhe über die Finger. * Es ist kalt. Herrlich glänzt die schneeweiße Landschaft im Sonnenlicht. * Doch plötzlich, du traust fast deinen Augen nicht, siehst du etwas kleines rotes vor dir im Schnee auf und abfliegen. Es ist ein Schmetterling. Mitten im Winter. * Jetzt tanzt er vor deiner Nasenspitze hin und her.* Ich glaube, er will dir etwas sagen. Sei ganz leise und lausche seiner Stimme. * Er möchte, dass du mit ihm kommst. Folge ihm über den Schnee. * Der Schmetterling führt dich zu einem verfallenen Brunnen am Rande des Waldes. * Du beugst dich über den mit Schnee bestäubten

Samstag, 15. Oktober 2011

Spanische Herbstlieder {Kastanie}

 
Yo soy la castañera
Yo soy la castañera.
Castañas os vendo yo
son ricas y redonditas,
todas de color marrón.

Os puedo vender una
os puedo vender dos.
Con ellas os regalo
alegría e ilusión.

Cuando llegué el otoño
salimos a pasear
y con las ricas castañas
tus manos calentarás.


Ich bin die Kastanien-Frau, Kastanien verkauf ich euch, sie sind lecker, kugelrund und alle ganz dunkelbraun./Ich kann euch eine verkaufen, oder vielleicht auch zwei, mit ihnen schenke ich euch Freude und Hoffnung obendrein./Kommt dann der schöne Herbst, gehn wir draußen spaziern, und mit den leckeren Kastanien wärmst du dir deine Hände.
 ❦
La castanyera (catalan) 
Quan ve el temps de collir castanyes,
la castanyera, la castanyera
ve contenta de la muntanya
amb la cistella penjada al braç.
La camisa li va petita,
la faldilla li fa campana,
les sabates li fan cloc-cloc,
i al ballar sempre gira així.
 
 Quan ve el temps de menjar castanyes,
la castanyera, la castanyera,
ven castanyes de la muntanya
a la plaça de la ciutat. 

 ❦ 
La castañera (español)

Cuando viene el tiempo de coger castañas,
la castañera, la castañera
viene contenta de la montaña
con la cesta colgada del brazo.

La camisa le va pequeña,
y la falda le hace campana,
los zapatos le hacen cloc-cloc,
y al bailar siempre gira así.

Cuando viene el tiempo de comer castañas,
la castañera, la castañera,
vende castañas de la montaña
en la plaza de la ciudad.
Kommt die Zeit Kastanien zu pflücken, die Kastanien, die Kastanien, kommt die castañera froh aus den Bergen, mit ihrem Körbchen im Arm.
Das Hemd ist ihr viel zu klein, und ihr Rock der bauscht sich auf, ihre Schuhe machen klock-klock und beim Tanzen da dreht sie sich so.
Kommt die Zeit Kastanien zu essen, die Kastanien, die Kastanien, verkauft sie Kastanien aus den Bergen, auf dem Platz in unserer Stadt.

Dienstag, 11. Oktober 2011

Die heilige Insel {Samhain Traumpfad}

resource: *The lady of shalott* John William Waterhouse

Du stehst am Ufer eines Sees. * Hörst du das Seufzen und Rauschen des Wassers? Das Rascheln des Schilfes? * Ein leichter Wind treibt die Nebelschwaden die aus dem See emporsteigen zum Ufer herüber. * Der Nebel hüllt dich ein und streichelt deine Wangen. Er ist sanft und weich wie ein Zaubermantel. * Wie aus weiter Ferne hörst du schwach einen vertrauten Ruf. Und plötzlich taucht aus dem Nebel mitten auf der grauen Wasseroberfläche ein flaches Boot auf. * Ohne den geringsten Laut nähert sich das Boot und gleitet langsam auf dich zu. Du erkennst eine Gestalt die aufrecht im Boot steht. Es ist eine kleine dunkle Frau in einem blauen Umhang. * Mit der Hand winkt sie dich heran. *  Du steigst langsam in

Montag, 3. Oktober 2011

Der Kartoffelkönig {Mabon Märchen}


Es war einmal eine große Kiste Kartoffeln. Die stand den Winter über im Keller der Großmutter. Prachtvolle Kartoffeln waren darin, eine noch dicker, als die andere! Eines Tages aber, da rief es aus der Kartoffelkiste: „Ich will nicht geschält werden! Ich will nicht gekocht werden! Und gegessen werden will ich schon gar nicht! Denn ich bin der große Kartoffelkönig!“ Mitten in der Kiste lag tatsächlich der Kartoffelkönig, der größer war als zehn andere, große Kartoffeln zusammen. Gerade, als der Kartoffelkönig das gesagt hatte, kam die Großmutter in den Keller, denn sie wollte einen Korb Kartoffeln holen. Auch den

Donnerstag, 29. September 2011

Erntetanz des kleinen Volkes {Mabon Traumpfad}

Lege dich bequem hin. * Schließe deine Augen. * Strecke deine Beine aus. Entspanne sie und lasse sie ganz locker und schwer in die Erde sinken. * Nun strecke deine Arme entspannt neben dir aus, lass sie ganz locker und schwer werden. Lasse sie in die Erde hinab sinken. * Ganz tief hinab. * Auch dein Nacken und deine Schultern fühlen sich locker und entspannt an.* Sie werden ganz angenehm schwer. * Ganz weich liegst du auf der Erde. * Dein ganzer Körper fühlt sich angenehm und entspannt an. * Dein Atem fließt ruhig und leicht. * Dein Körper fühlt sich ganz warm an. * Stelle dir vor, es ist eine angenehm warme Herbstnacht. * Du gehst langsam über eine Wiese. * Mit deinen nackten Füßen fühlst du die warme Erde unter dir. * Ein milder lauer Wind streichelt dein Gesicht. * Er spielt und lässt deine Haare wehen. * Dein Gesicht fühlt sich ganz entspannt und weich an. * Mmmh. Der Wind duftet nach würzigen Herbstblättern und Kartoffelfeuern. * Du blickst zum Himmel empor. * Dort steht der Mond rund und voll. * Er schüttet sein silbernes Licht über dich. * Du bist ganz für dich. * In der Ferne glänzt der dunkle Wald. * Von dort erklingt Musik, leise und wundersam.* Sanft und wehmütig. * Traurig und fröhlich zugleich.* Die Musik hat dich verzaubert. * Wie magisch von ihr angezogen folgst du der Melodie. * Immer näher kommst du. * Die Musik wird lauter. Und da * zwischen den Obstbäumen am lichten Rand des Waldes, * hat das kleine Volk sein Herbstfeuer entzündet.
Zwerge, Wichtel, Elfen und Feen, * tanzen vergnügt ums Feuer. * Das Feuer lodert hell *  prasselt knisternd und zischend.* Der warme Schein streichelt dein Gesicht.* Die kleinen lieben Wesen bitten dich in ihren Kreis. * Du tanzt mit ihnen.*  Mit den lustigen Zwergen, * den anmutigen Feen, * den kichernden Wichteln, * den gaukelnden Elfen.* Bewegst dich zum Klang der Musik. * Bewegst Arme und Beine in herrlichem Tanz. * Es scheint dir, als würdest du schweben. * Als würdest du mit den Funken des Feuers nach oben steigen. * Wie ein kleiner Stern fliegst du mit den Feuerelfchen ums knisternde Feuerspiel. *  Du fühlst die Musik in dir. * Du fühlst dich wohl. * Du tanzt unterm vollen Mond, * und streckst ihm deine Arme entgegen. * Du tanzt so lange, bis du wohlig erschöpft auf den weichen Erdboden sinkst. * Dort bleibst du liegen. * Und ruhst dich aus. * Langsam verklingt die Musik um dich. * Du ruhst dich aus. * Es ist wieder still. * Nur dein Atem geht langsam ein und aus. * Ein und aus. *  Stille. * Ruhe. * Langsam beginnst du dich zu bewegen, * zu recken und zu strecken. * Du räkelst dich, * Und gähnst, wie ein kleines Kätzchen. * Du öffnest die Augen und bist wieder zu hause. *

©zissa

Samstag, 3. September 2011

Maismutter {Mabon Märchen}

 
Kurz nachdem die Welt erschaffen war, lebten die Indianer in einfachen Hütten, zogen im Lande umher und suchten mühsam ihre Nahrung, wo sie diese finden konnten. Eines Tages tauchte in einem Lager am Ufer eines Flusses eine alte Frau auf, sie sehr abgerissen und halb verhungert aussah. Die Männer waren alle auf der Jagd, und die meisten Frauen und Mädchen sammelten am Flussufer Wurzeln und Wildgemüse. Nur ein paar Kinder und junge Mädchen waren im Lager geblieben, um das Feuer zu unterhalten. Als sie das alte Weib sahen, sagten sie zu ihr: „Hier ist kein Platz für dich. Warum gehst du nicht ins nächste Lager? Wir haben nichts zu verschenken.“ Ohne ein Wort zog die Alte weiter und

Freitag, 2. September 2011

Die Bäume unseres Gartens ehren




Auf den britischen Inseln zelebrieren die Familien dieses Wassail-Ritual zu Jule. Wir feiern es um nach der Obsternte Liebe und Dankbarkeit mit den Bäumen unserer Familie zu teilen. Sobald wir den ersten selbstgepressten Apfelsaft aus den Äpfeln unserer Bäume erhalten, füllen wir etwas davon in einen Kelch und versammeln uns damit unter unserem ältesten Apfelbaum. 

Um ihn zu ehren, tunken wir einen seiner Zweige in den Kelch und bedanken uns bei ihm und den anderen Bäumen für ihre reichen Erntegaben. Anschließend nimmt jedes Familienmitglied einen Schluck aus dem Kelch. Den Rest des Saftes schütten wir über die Wurzeln der Bäume um auch diese zu tränken. 



Ich hol mir eine Leiter
und stell sie an den Apfelbaum.
Dann steig ich immer weiter,
so hoch, man sieht mich kaum.


Ich pflücke, ich pflücke,
mal über mir, mal unter mir.
mal rechts von mir, mal links von mir,
mein ganzes Körbchen voll.


Dann steig ich immer weiter
und halt mich an den Zweigen fest.
Dann setz' ich mich gemütlich
auf einen dicken Ast.


Ich schaukle, ich schaukle
Diwippdiwapp, diwippdiwapp.
und falle nicht hinab.



Das ist ein Apfelbäumchen, das ist ein Pflaumenbaum. 
Sie hängen voller Früchte, man sieht die Blätter kaum.
Da kommt der Wind geblasen, huhu, der zaust sie sehr, 
hu, das ist nicht zum Spaßen, er zaust sie immer mehr.
Hu, jetzt wird´s immer bunter, und holterdipolter 
geschwind plumpst alles, alles herunter – 
schönen Dank, lieber Blasewind.
 
Ellbogen aufstützen, Finger beider Hände spreizen (Baumkrone), blasen, Hand hin und herbewegen, Früchte purzeln runter: Finger einzeln beugen, Hände in den Schoß fallen lassen 
 
 Fingerspiel von den Äpfeln
 
Der este Apfel hängt hoch im Baum
und träumt einen tiefen Apfeltraum.
Den zweiten Apfel, wehe, wehe,
den packt die alte schwarze Krähe.
Den dritten Apfel, den pflückt sich der Klaus,
das gibt einen saftigen Apfelschmaus.
Den vierten Apfel, den packt sich der Wind
und wirf ihn weit ins Gras geschwind.
Den fünften Apfel, den pflück ich mir,
 ich reib ihn ab und schenk in dir.
 
 ❧
 
Der große Apfelbaum
 
Da steht der große Apfelbaum.
Da kommt der kleine Zottelsaum.
Er will die ganzen Äpfel klau´n. 
Er klettert hoch, von Ast zu Ast,
hat alle Äpfel angefasst.
Der erste, der schmeckt sauer, brrr.
Der zweite, der hat einen Wurm, igittigitt.
Der dritte, der ist faul, pfui.
Der vierte, der hat eine Wespe, ssss.
Der fünfte Apfel, der ist klein, der schmeckt fein, mmmh.
Da kommt der große Pustewind, huuu.
Da wackelt aber der Apfelbaum.
Da zappelt aber der Zottelsaum.     
Plumps, da fällt er hinunter. 

Samstag, 27. August 2011

Der alte Zauberwald {Lughnasadh Traumpfad}

resource: artist James Yale
 
Schließe deine Augen.* Stell dir vor, du liegst ausgestreckt in deinem warmen Bett. * Deine Füße und Beine fühlen sich ganz schwer an. * Deine Hände und Arme fühlen sich ganz schwer an. * Dein ganzer Körper fühlt sich angenehm warm und schwer an. * Du atmest langsam und gleichmäßig ein und aus. * Stell dir vor, * du hast einen Traum.* Ein in weißes Mondlicht gebadetes Einhorn trabt in dein Zimmer.* Genau neben deinem Bett bleibt es stehen. * Das spiralförmige Elfenbeinhorn auf seinem Kopf glitzert wie ein Stern.* Auffordernd senkt es den Kopf und wiehert dir zu. * Das Einhorn, möchte, dass du auf dich auf seinen Rücken schwingst.* Du greifst in seine seidenweiche Mähne und ziehst dich auf den breiten Rücken des Tieres. * Schon sitzt du bequem und weich auf dem herrlichen Pferd.* Das Einhorn nimmt dich mit auf eine Reise.* Schnell wie der Wind galoppiert es mit dir durch den Zauberwald.* Deine Hände graben sich fest in seine schneeweiße Mähne.* Immer schneller – wie im Flug – stürmt ihr durch den Wald.* Vorbei an uralten knorrigen Bäumen. Vorbei an verzauberten Schlössern und Türmen. * Der Wind weht dir angenehm und frisch um die Nase. * Du atmest ihn tief ein. * Du fühlst dich so glücklich und frei. * Du genießt den stürmischen Ritt. * Da bleibt das Einhorn auf einer kleinen versteckten Waldlichtung stehen. * Du gleitest von seinem weißen Rücken. * Dort an der tiefsten Stelle des Waldes liegt ein uralter bemooster Brunnen. * Aus dem Felsen aus welchem er vor vielen ungezählten Jahren gebaut wurde sprudelt frisches klares Quellwasser. * Fröhlich gluckst und gurgelt das Wasser vor sich hin. * Du trittst näher und blickst in den Brunnen. Sein Wasser ist so rein. * Es schimmert smaragdgrün.* Mit beiden Händen schöpfst du das perlende Wasser und nimmst einen tiefen Schluck davon. * Es schmeckt kühl und köstlich. * Du fühlst dich erfrischt und von Kraft erfüllt. * Auf den Blättern der großen Wasserlilien und Seerosen sitzen kleine durchsichtige Elfen mit zarten Flügeln. * Sie lächeln dir schüchtern zu. * Dann breiten sie ihre Schmetterlingsflügel aus und schwirren wie kleine Libellen um dich herum. * Du hörst ihr leises Lachen. * Du legst dich nahe dem Brunnen ins weiche Gras. * Und träumst noch ein wenig vor dich hin. * Von Prinzessinnen, welche an diesem Brunnen verzauberte Frösche küssen. * Von heilkräftigem Quellwasser. * Von spielenden Nixen und Wasserelfen. * Langsam erwachst du aus deinem Traum. * Du reckst und streckst dich. Du kommst wieder zuhause in deinem Zimmer an.

©zissa

Mittwoch, 3. August 2011

Spindel, Weberschiffchen & Nadel {Beltaine Märchen}

 
Es war einmal ein Mädchen, dem starb Vater und Mutter, als es noch ein ganz kleines Kind war. Am Ende des Dorfes wohnte in einem Häuschen ganz allein seine Pate, die sich von Spinnen, Weben und Nähen ernährte. Die Alte nahm das verlassene Kind zu sich, hielt es zur Arbeit an und erzog es. Als das Mädchen fünfzehn Jahre alt war, erkrankte sie, rief das Kind an ihr Bett und sagte: „Liebe Tochter, ich fühle, dass mein Ende herannaht, ich hinterlasse dir das Häuschen, darin bist du vor Wind und Wetter geschützt, dazu Spindel und Weberschiffchen und Nadel, damit kannst du dir dein Brot verdienen.“ Sie legte die Hände noch segnend auf ihren Kopf und sprach: „Behalte die Göttin im Herzen, so wird es

Donnerstag, 26. Mai 2011

Die Gänsemagd {Märchen}

photo from the movie "die gänsemagd"

Es lebte einmal eine alte Königin, der war ihr Gemahl schon lange Jahre gestorben, und sie hatte eine schöne Tochter. Als diese erwuchs, wurde sie weit über Feld an einen Königssohn versprochen. Als nun die Zeit kam, wo sie vermählt werden sollte und nun das Kind in das fremde Reich abreisen mußte, packte ihr die Alte gar viel köstliches Gerät und Geschmeide ein, Gold und Silber, Becher und Kleinode, kurz alles, was nur zu einem königlichen Brautschatz gehörte, denn sie hatte ihr Kind von Herzen lieb. Auch gab sie ihr eine Kammerjungfer bei, welche mitreiten und die Braut in die Hände des Bräutigams übergeben sollte. Und jede bekam ein Pferd zur Reise, aber das Pferd der Königstochter hieß Falada und konnte sprechen. Als nun die Abschiedsstunde nahte, begab sich die alte

Sonntag, 8. Mai 2011

Dornröschen {Beltaine Märchen}

resource: *Sleeping beauty* Henry Meynell Rheam

Vorzeiten war ein König und eine Königin, die sprachen jeden Tag: „Ach, wenn wir doch ein Kind hätten!“ und kriegten immer keins. Da trug es sich zu, als die Königin einmal im Bade saß, dass ein Frosch aus dem Wasser ans Land kroch und zu ihr sprach: „ Dein Wunsch wird erfüllt werden, ehe ein Jahr vergeht, wirst du eine Tochter zur Welt bringen.“
Was der Frosch gesagt hatte, das geschah, und die Königin gebar ein Mädchen, das war so schön, dass der König vor Freude sich nicht zu lassen wusste und ein großes Fest anstellte. Er lud nicht bloß seine Verwandten, Freunde und Bekannten ein, sondern auch die weisen

Samstag, 30. April 2011

Die Schöne und das Biest {Beltaine Märchen}


Es war einmal ein Kaufmann, der war sehr reich und lebte mit seinen Kindern in einem schönen Haus. Er hatte drei Söhne und drei Töchter, die waren schön und vornehm, doch am meisten wurde die Jüngste bewundert. Schon als kleines Mädchen nannten alle sie Belle - die Schöne. Es geschah nun dass der Kaufmann Nachricht erhielt, es wäre ein Schiff mit seinen Waren glücklich angekommen. So machte er sich zur Abreise bereit und die älteren Schwestern baten er möge Kleider und Schmuck für sie mitbringen. „Und du Belle, soll ich dir nichts mitbringen?“ „Oh, wenn du die Güte besitzt Vater, bringe mir nur eine Rose mit“ sagte Belle.

Samstag, 23. April 2011

Persephone

Die griechische Persephone (Kore "Kornmädchen" ist ihr Kindheitsname) ist nicht nur die Göttin der Wiedergeburt und der Auferstehung sondern auch die Herrscherin über die Welt der Toten. Somit vereint sie in sich die Gegensätze von Sommer und Winter und verkörpert die Fruchtbarkeit der Erde. Den Winter über weilt sie in der Unterwelt, während alles Wachstum auf der Erde sich einstellt. Doch mit den ersten warmen Strahlen der Frühlingssonne kehrt sie zu ihrer Mutter, der Erdgöttin Demeter, zurück woraufhin diese den Sommer erneut ins Land ziehen lässt.

  ❧
Kore, die liebliche Tochter der Erde, lebte mit ihrer Mutter Demeter in einem fruchtbar blühendem und immergrünem Land. Kore war der Augapfel ihrer Mutter. Diese liebte und verwöhnte ihre Tochter und ertrug es kaum eine Weile von ihr getrennt zu sein. Eines Tages zogen Kore und ihre Freundinnen aus um in den heiligen Hainen wilde Blumen zu pflücken. Das Mädchen entfernte sich von ihren Begleiterinnen da sie sich wie magisch von einer herrlich glänzenden Narzisse angezogen fühlte. Als sie jedoch ihre Hand ausstreckte um die Blume zu pflücken tat sich vor ihr der Boden auf und in einem goldenen von schwarzen Rappen gezogenem Wagen erschien Hades, der Gott der Unterwelt, und entführte Kore in sein Reich unter der Erde. Nachdem Demeter von den anderen über das Verschwinden ihrer geliebten Tochter benachrichtigt wurde zog sie aus um überall nach Kore zu suchen. Sie wanderte durch die ganze Welt doch konnte sie ihre Tochter trotz aller Mühe nicht finden. Endlich beschloss Demeter, verzweifelt und traurig, dass sie nichts mehr auf der Erde würde wachsen und gedeihen lassen bis Kore zu ihr zurückkehrte. So lies sie alle Pflanzen verdorren, alles Grün verwelken und die ganze Welt versank zum ersten Mal in tiefstem Winter. Währenddessen hatte Hades, der Herr der Unterwelt, sich so unsterblich in Kore, die Frühlingsjungfrau, verliebt dass er sie bei sich behalten wollte und gar nicht daran dachte sie zurück zu ihrer Mutter zu schicken. Er bot Kore drei Granatapfelkerne zu essen an, wohl wissend, dass wer in der Unterwelt etwas isst für immer an das Reich der Toten gebunden ist. Kore aß die drei Kerne und verwandelte sich. Nun war sie nicht mehr Kore, die Tochter der Demeter, sie wurde zu Persephone, zur Göttin des Todes und zur Herrin der Unterwelt, welche die Samen in den Leib der Erde und die ungeborenen Babys in den Bauch ihrer Mütter sendet.
So dauerte der Winter und wollte nie mehr enden. Sogar die anderen Götter begannen sich Sorgen zu machen und jammerten darüber dass die herrliche Erde all ihre Fruchtbarkeit und Schönheit verloren hatte. Um den Schmerz Demeters zu besänftigen beschlossen die Götter dass Persephone als Führerin der Seelen und Walterin über die Wiedergeburt, den Winter über in der Unterwelt verbringen solle um die Seelen der Toten zu hüten. Doch erlaubte man ihr jedes Jahr im Frühling mit den keimenden Samen auf die Erde zurückzukehren und den Einzug neuen Lebens zu verkünden. Deswegen lässt Demeter jedes Jahr erneut die Erde ergrünen und erblühen wenn ihre Tochter heimkehrt und die Welt die Wintermonate über in Todesstarre versinken wenn sie um die in die Unterwelt zurückgekehrte Persephone trauert. 

©zissa

Samstag, 12. März 2011

Ostara und der Frühlingshase {Ostara Märchen}

resource: Ravynne Phelan

von ©zissa - nach einer alten Sage über die germanische Göttin Ostara
 
Einmal, als die Sonne gerade über die Berggipfel im Osten kletterte und ihre warmen Lichtstrahlen wie flüssiges Gold über den Garten der Göttin glitten, ging Ostara in ihrem unendlich tiefen Zauberwald spazieren. Bunt leuchtende Blumen wuchsen auf den Lichtungen und weiches Gras liebkoste die nackten Füße der Göttin. Die Vögel zwitscherten und sangen ihre fröhlichen Lieder, zum Dank dafür, dass alle Tiere und Bäume wohlbehalten aus dem Winterschlaf geweckt worden waren. Die Göttin sah, dass alle ihre Geschöpfe wohlauf waren. Die Lämmer sprangen auf den Feldern und tranken die warme Milch ihrer Mütter. Die Rehe grasten mit ihren kleinen neugierigen Kindern an den Waldhängen und die frischen grünen Blätter der Birken rauschten lieblich im duftenden

Donnerstag, 10. März 2011

Zwergenreich {Ostara Traumpfad}


Stell dir vor du gehst durch einen lichten, hellen Wald. * Du fühlst dich wohl und genießt deinen Spaziergang. * Mächtige Bäume wachsen neben dir bis in den Himmel hinauf. Ihre frischen Blätter leuchten im Sonnenlicht. * Spürst du wie die warmen Sonnenstrahlen dich berühren? * Zärtlich streicheln sie dein Gesicht.* Der Wind rauscht leise in den Baumwipfeln. Hörst du wie er säuselt und ächzt? * Unter deinen nackten Füßen fühlst du die Erde - weich und warm. * Atme tief und langsam ein. * Bei jedem Schritt. * Ein und aus. * Es duftet herrlich, erdig und süß. * Immer tiefer führt dich dein Pfad in den Wald hinein. * Hügelauf und hügelab. * Als würdest du über sieben Berge wandern. * Mit der Zeit wird der Wald immer dichter und stiller und kühler. * Doch du hast keine Angst. * Du fühlst dich wohl und geborgen. * Wilde Gräser und Farne wuchern neben dir empor. * Tannenbäume schwanken im leichten Wind. * An bemoosten Baumstümpfen kommst du vorüber, siehst verwitterte Steine und rote Fliegenpilze am Wegrand stehn. * Der Pfad ist zu Ende und du kletterst einen kleinen Anhang zu einem großen mächtigen Berg hinauf. * Dort entdeckst du eine Höhle. * Ein kleiner Zwerg steht am Eingang der Höhle und wartet auf dich. * Wie sieht der Zwerg aus? Welche Farben haben seine Kleider? * Freundlich winkt der Zwerg dir zu. * Noch zögerst du, doch dann nimmst du all deinen Mut zusammen und folgst ihm in den dunklen Höhleneingang. * Zunächst ist alles finster, nur die kleine Laterne des Zwerges hilft dir dabei dich den schmalen Tunnel entlang zu tasten.* Doch wie staunst du da, als ihr mit einem Mal das Ende des Tunnels erreich. Du bemerkst dass es in dem Berg eine kleine Welt für sich gibt. * Ein strahlendblauer Himmel überzieht die unterirdische Zwergenwelt.* Eine leuchtende Sonne steht am Firmament. * Vögel und Schmetterlinge flattern um dich herum.* Blumen und Bäume erblühen überall. * Es gibt kleine Gärten, sprudelnde Bächlein voller Fische und hübsche Zwergenhäuschen.* Du siehst spielende Zwergenkinder.*Eine Festtafel mit speisendem, schmausendem Zwergenvolk.* Dein Zwerg führt dich vorbei an alldem zu einer kleinen hölzernen Kiste. * Dort bewahrt er alle Schätze auf die ihm der Berg bei seiner Arbeit geschenkt hat.* Der Zwerg möchte auch dir einen seiner Schätze schenken. * Langsam öffnet er die Kiste.* Er nimmt einen der Edelsteine heraus und überreicht ihn dir. * Wie sieht der Edelstein aus? Welche Farbe hat er? * Herzlich bedankst du dich bei deinem Zwerg für das Geschenk. * Er führt dich durch den Tunnel, zurück zum Ausgang des Berges. * Du willst dem Zwerglein noch zuwinken, doch da ist es schon verschwunden. * Glücklich machst du dich auf den Heimweg. * In deinen Händen fühlst du schwer den Edelstein.* Du selbst fühlst dich bei jedem Schritt angenehm, glücklich und entspannt. * Du atmest tief und langsam. * Ein und aus.* Bei jedem Schritt.* Du beendest deinen Spaziergang.* Und bist wieder zu Hause.* 

©zissa

Samstag, 26. Februar 2011

Elen und der Eisbärkönig {Imbolc Märchen}


Es war einmal ein König der lebte mit seinen drei Töchtern im ewigen Land von Eis und Schnee, dem Reich des Winters. Seine ersten beiden Töchter waren stolz und ihre Herzen habgierig und falsch, die dritte aber, Elen mit Namen, war so schön wie eine Schneeblume und so freundlich wie der helle Tag, so dass ihr Vater und alle Leute des Winterlandes sie sehr gerne hatten. Eines Nachts träumte Elen, dass ein süßer Duft ihre Nase liebkose und sie sah einen wunderschönen Kranz blühender Blumen in ihrem Traum. Diese Blüten waren so herrlich, dass sie glaubte nicht mehr leben zu können ohne diese Blüten zu sehen und ihren Duft einzuatmen. Da sie aber im Reich von Schnee und Eis lebte, wo niemals eine Blume blühte wurde sie trübsinnig und verfiel mit jeden Tag mehr in ihre Traurigkeit. Eines Tages spazierte Elen im Walde ihres Vaters, da sah sie einen weißen Bären, der um seinen Hals einen Kranz aus herrlich duftenden Blüten trug.

Montag, 21. Februar 2011

Kerzenzauber {Imbolc}


Flüstere jeder Kerze einen Wunsch zu & reibe sie mit etwas Lavendelöl ein.

Ich weihe diese Kerze mit dem Wunsch meines Herzens.
Im Namen von Brigid, meiner Göttin, sei gesegnet.

Stecke die Kerze in die Erde & zünde sie an.

Deine Wünsche gehen als Samenkörner in die Erde über.
Im Laufe des Frühlings werden sie wachsen & sich erfüllen.


©zissa

Freitag, 4. Februar 2011

Wetterorakel {Imbolc}

 
 
If candlemas day be fair and bright,
winter will have another fight.
If candlemas day be shower and rain,
winter is gone and will not come again.

Wenn die Cailleach einen längeren Winter will,

wird sie dafür sorgen, dass es an Imbolc hell und sonnig ist,
damit sie Feuerholz sammeln kann.
Wenn an Imbolc aber schlechtes Wetter herrscht, 
dann schläft die Cailleach
und der Winter ist beinahe vorüber.