Mittwoch, 10. September 2014

Der Apfel*Stern {Mabon Märchen}

Der Apfel ist Symbol für Liebe, Fruchtbarkeit, Gesundheit und Frieden.
Ermutige dein Kind dazu einen Apfel mit seinen Händen zu umfassen, zu betasten und an ihm zu schnuppern. Oben befindet sich der Stängel, mit dem der Apfel am Baum hing und unten der alte Blütenstand. Aus einer zarten, kleinen Apfelblüte wächst ein Apfel. Schneidet man ihn quer auf, so erscheint das Kerngehäuse als 5 zackiger Stern. Lest gemeinsam eine der beiden folgenden Geschichten, lasse dein Kind den Apfel betrachten und den darin verborgenen kleinen Stern entdecken. Im Inneren eines jeden Apfels schlafen keine Babysamen in ihren Stübchen und warten darauf, dass Mama Erde sie zum Leben erweckt!


Es war einmal ein kleiner Junge, der den ganzen Tag gespielt hatte. Er hatte mit all seinen Spielsachen gespielt und er hatte alle Spiele die er kannte gespielt, und nun fiel ihm nichts mehr ein was er hätte Spielen können. Also ging der Junge zu seiner Mutter und fragte, "Mama, was soll ich tun?" Da sagte seine Mutter, "Ich kenne ein kleines rotes Haus, ohne Türen und ohne Fenster, mit einem Stern im Inneren. Du kann das kleine Haus finden wenn du losziehst um es zu suchen." So ging der kleine Junge nach draußen und dort traf er ein kleines Mädchen. Er fragte es, "Weißt du, wo das kleine rote Haus, ohne Türen und ohne Fenster, mit einem Stern im Inneren, ist?" Das kleine Mädchen sagte, "Nein, ich weiß nicht wo das kleine rote Haus, ohne Türen und ohne Fenster, mit einem Stern im Inneren, ist. Aber du kannst meinen Papa fragen. Er ist Bauer und weiß viele Dinge. Er ist im Stall und vielleicht kann er dir helfen." So ging der kleine Junge in den Stall zum Bauern und fragte ihn, "Weißt du, wo das kleine rote Haus, ohne Türen und ohne Fenster, mit einem Stern im Inneren, ist?" "Leider nein," sagte der Bauer, "Ich weiß es nicht, aber warum fragtst du nicht Großmutter. Sie ist in ihrem Haus, oben auf dem Hügel. Sie ist sehr weise und ihr sind vielerlei Dinge bekannt. Vielleicht kann sie dir helfen." So stieg der kleine Junge auf den Hügel, ging zur Großmutter und fragte, "Weißt du, wo das kleine rote Haus, ohne Türen und ohne Fenster, mit einem Stern im Inneren, ist?" "Leider nein," antwortete die Großmutter, "Ich weiß es nicht, aber warum fragst du nicht Bruder Wind, den Bruder Wind weht überall, ich bin mir sicher er kann dir helfen." So ging der kleine Junge auf die Wiese und rief Bruder Wind zu, "Weißt du, wo das kleine rote Haus, ohne Türen und ohne Fenster, mit einem Stern im Inneren, ist?" Und Bruder Wind sagte: "Ooohhhiii!" Der kleine Junge dachte, dass es sich genauso anghört hatte wie: "Komm mit mir!" Also lief der kleine Junge hinter Bruder Wind her. Er rannte über das Gras und in den Obstgarten - und dort fand er das kleine Haus - das kleine rote Haus, ohne Türen und ohne Fenster, mit einem Stern im Inneren. Er hob das kleine Häuschen hoch und es füllte seine beiden Hände. Er lief nach Hause zu seiner Mutter und rief: "Schau, Mami! Ich habe das kleine rote Haus, ohne Türen und ohne Fenster, gefunden. Aber ich kann den Stern nicht sehen!" Wisst ihr was seine Mami da machte? 

Nun den Apfel in der Mitte durch schneiden (!nicht von oben nach unten!)

"Jetzt kann ich den Stern sehen!" staunte der kleine Junge und seine Augen leuchteten vor Freude.

Es war einmal vor langer, langer Zeit, da wuchs in einem Obstgarten ein junger Apfelbaum. Jede Nacht blickte er auf zum Himmel und bewunderte die glänzenden, strahlenden Sterne. Wie sehr er sich wünschte einen dieser wunderschönen Sterne sein eigen nenne zu können. 
Eines Nachts kam eine Fee in den Obstgarten und versprach dem jungen Baum die Erfüllung eines Wunsches. Ohne zu Zögern wünschte sich der Baum einen Stern. Die Fee versprach dem Apfelbaum, dass wenn er ein guter Baum werden würde, groß und stark, voll roter, reifer Äpfel, sein Wunsch in Erfüllung gehen würde. Der junge Apfelbaum gab sein bestes. An jedem Sonnentag hob er seine Blätter der goldenen Sonne entgegen und an jedem Regentag trank er mit seinen Wurzeln das Wasser aus der Erde, welches er zum Wachsen benötigte. Nach unzähligen Jahreszeiten, und viel harter Arbeit, war der kleine Apfelbaum schließlich einer der größten Bäume im Obstgarten geworden. Seine Zweige hingen voller reifer, roter Äpfel. Sehnsüchtig wartete er auf die Rückkehr der Fee, damit er ihr zeigen konnte, was für ein großer, starker Apfelbaum geworden war, damit sein sehnlichster Wunsch sich erfüllen konnte. Der Apfelbaum begann bereits die Hoffnung zu verlieren, als eines Tages endlich die Fee zurückkehrte. Da schüttelte der Baum vor Aufregung seine Zweige, und zeigte seine starken Äste und seine wunderschönen roten Äpfel. 
"Schau nur, Fee!", rief er, "wie hart ich gearbeitet habe und wie geduldig ich auf dich gewartet habe. Wann erfüllst du mir endlich meinen Wunsch. Wann bekomme ich meinen ganz eigenen glänzenden-strahlenden Stern?" "Aber mein lieber Apfelbaum", sprach da die Fee verwundert, "dein Wunsch ist doch schon längst in Erfüllung gegangen. Du trägst an deine Zweigen nicht nur einen, sondern so viele Sterne wie es sie am Himmelszelt gibt!" "Aber wo?", fragte der Apfelbaum, "alles was ich an meinen Zweigen sehen kann sind Blätter und rote Äpfel." Da antwortete die Fee sanft: "Wirf nur einen Blick in einen dieser Äpfel. Dort wirst du einen besonderen, geheimen, versteckten Stern finden. Und jeder der sich einen dieser Äpfel, für die du so hart gearbeitet hast, pflücken wird, wird den Stern entdecken und sich sehr darüber freuen."
 ☆

Take an apple round and red,
don´t slice down, slice through instead.
Right inside it you will see,
a star as pretty as can be,
a special star for you and me.

 
In meinem kleinen Apfel
 
 In meinem kleinen Apfel,
da sieht es lustig aus:
es sind darin fünf Stübchen,
grad' wie in einem Haus.

In jedem Stübchen wohnen
zwei Kernchen schwarz und fein,
die liegen drin und träumen
vom lieben Sonnenschein.

Sie träumen auch noch weiter
gar einen schönen Traum,
wie sie einst werden hängen
am schönen Weihnachtsbaum.

Sonntag, 10. August 2014

Lughnasadh * Die Tage der Sonne



  • Das alte gälische Wort Lughnasadh (Luu-Na-Sa) bedeutet „die Spiele oder Zusammenkunft des Lugh“. Lugh ist ein keltischirischer Gott dessen Name mit "glühendes Licht" übersetzt werden kann. In Irland ist Lúnasa der Name für den Monat August.
  • Ein weitaus älterer Name dieser Festtage lautet Brón Trogain und weist Verbindung zu den Wörtern Kindsgeburt und Wehen auf, woraus sich schließen lässt dass man die Erde, welche zu dieser Jahreszeit ihr Früchte gebärt, feierte.
  • Im Angelsächsischen trug das Fest den Namen Lammas welcher von der sächsischen hlaef-mass (Laibmesse), einer dem Brotlaib geweihten Messe, stammte. Dieser Name wurde jedoch erst nach der Christianisierung der Kelten eingeführt.
  • Innerhalb vieler naturreligiöser Gemeinschaften ist Lughnasadh auch als Schnitterfest oder Augustfeuer bekannt.

Lughnasadh ist ursprünglich ein Mondfest und auf den 8. Vollmondtag im Mondjahr festzulegen. Es gibt Hinweise darauf, dass Lughnasadh 15 Tage vor und 15 Tage nach seinem Termin, also über mehrere Wochen hinweg gefeiert wurde.

Herbstanfang

Lughnasadh ist das dritte der vier Sommerfeste. Der Höhepunkt des Sommers wurde jedoch bereits überschritten und das Jahresviertel des Herbstes nimmt seinen Lauf. Das Abebben der lichten Wogen des Sommers und die Zunahme der kalten Wasser sind nun bereits erkennbar. Die Sonne macht sich wieder auf den Weg in ihr Winterlager in der Anderwelt.


Der langsame Niedergang des Sommers

Der August mit seinem verführerischen Duft nach Honig und reifen Früchten hat etwas nebelig verträumtes an sich. Die Luft flirrt in der Hitze, alles ist mit Magie und Zauberkraft aufgeladen. Lughnasadh bringt uns das Wissen darum dass die Wärme und das Licht der Sonne in den kommenden Monaten stetig abnehmen werden. Noch genießen wir hochsommerliche Freuden, doch der Herbst wird sich nur zu bald still und heimlich einschleichen und das Rad des Jahres führt uns unaufhaltsam den kalten, dunklen Wintertagen entgegen. Zunächst aber heißt es gemeinsam die Ernte einzubringen. Lärm und Trubel herrschen bei der harten Arbeit auf den Feldern wo das Gras geschnitten, das Korn eingebracht und die Garben auf den Feldern zum Trocknen aufgerichtet werden.

Beginn der Erntezeit und erstes der drei keltischen Erntefeste

Unsere Vorfahren feierten den Beginn der Erntezeit mit einem letzten großen Fest vor der harten Arbeit. Obwohl wir unsere Felder heute nicht mehr selbst bestellen wollen wir doch zu gegebener Zeit den Lohn harter Arbeit und die Früchte unserer Bemühungen einbringen. Thema des Festes sind daher die Bitte um Überfluss und gute Ernte, sowie die tiefe Dankbarkeit für die ersten Früchte welche wir nun als Geschenke unserer Götter erhalten.

Zusammenkunft der Stämme

Man weiß dass Lughnasadh vorwiegend von den Inselkelten, an verschiedenen Kultstätten, wie zum Beispiel Tara & Croagh Patrick in Irland begangen wurde. Bei letzterem Ort handelt es sich um einen Pilgerhügel der einst als Wohnstätte Crom Dubhs, eines alten vorkeltischen Gottes, galt. Der Lughnasadhtag diente den keltischen Stämmen vor allem für Großversammlungen in welchen politische und rechtliche Fragen geregelt wurden. Auch galt es als das letzte große Fest und Familientreffen vor der Ernte und wurde von Festgelagen, Pferderennen, Wettkämpfen und den olympischen Spielen nicht unähnlichen Veranstaltungen wie Wagenrennen, Speerwurf, Schwertkampf und dem Wettstreit beim Aufrichten von sogenannten Lammastürmen (Anmachholz für die Feuer) begleitet.


Man sah in Lughnasadh die hohe Zeit der männlichen& körperlichen Energien

Die Druiden vollzogen anlässlich des Festes Rituale zum Schutz der Ernte, Familien schlossen Heiratsverträge für ihre jungen Leute ab. Es war Brauch dass diese "Ehen auf Probe" nach einem Jahr und einem Tag wieder geschieden werden konnten wenn sie sich als unfruchtbar erwiesen oder das Paar nicht zusammenbleiben wollte.


Korn- und Brotfest

Traditionell werden im August zur Haupterntezeit von Korn und Heu duftende Brotlaibe aus den ersten handgepflückten Getreidekörnern gebacken. Wir danken der Erdmutter und dem Korngott für ihre Gaben indem wir ihnen in selbstgewundenen Kornpuppen und Gebildebroten Gestalt verleihen.

Hohe Zeit des Gottes/Mannes

Die Herrschaft des milden Bel ist nun endgültig vorüber. Sein Scheiterhaufen brennt in den Litha- und Lughnasadhfeuern, in welchen sich unser Sonnengott in den leuchtend feurigen Lugh verwandelt. Es ist das Fest unseres Gottes, sowie das Fest der Männer und der männlichen Energien welche im Begehen von Wettkämpfen, kriegerischer Magie und Jagdspielen ihren Ausdruck finden. Lugh, der Sieger der Lughnasadhspiele, wird zum geheiligten König des Landes und Herrscher über die Ernte ausgerufen. Doch die ersten Ernten des Augusts beginnen bereits jene Ereignisse in Bewegung zu setzen welche letztendlich, wenn das letzte Korn eingebracht ist, zum endgültigen Opfer unseres Gottes führen werden.

Opferung des Gottes - Das Schnitterfestes

Das erste Korn auf den Feldern wird geschnitten und mit den Getreidehalmen fällt symbolisch Lugh, der Korn- und Sonnengott. Auf dem Höhepunkt seiner Reife ist seine Sonnenmacht nun ungezügelt und verbrennend. Sein Licht muss beschnitten werden um zu verhindern dass die Sonnenkraft die Ernte zur Überreife bringt, das Getreide niederbrennt und alles Wasser zum versiegen bringt. So opfert unser Gott sich indem er seine Gestalt aufgibt und seinen Geist als Lebensenergie ins Korn und damit unsere Nahrung übergehen lässt. Die Muttergöttin wird zur unerbittlichen Schnitterin. Sie gibt ihn frei indem sie mit silberner Sichel das Korn niedermäht, seine bereitwillig dargebotene Kraft nimmt und in Form von Nahrung allen Lebewesen schenkt. Von der Landbevölkerung wurden einst Trauerrituale für den toten Kornkönig abgehalten welcher, in Form einer Strohpuppe als Ernte eingebracht, wie bei einer Beerdigung durchs Dorf gefahren und anschließend verbrannt wurde. Alldem liegt ein uralter Opferbrauch zugrunde in welchem der Hirschkönig des Landes zum Zweikampf herausgefordert wird bzw. der alte König von seinem Sohn oder Enkel ersetzt wird. Der König weiß dass er sterben muss sobald er besiegt und sein Nachfolger zum neuen König ernannt wird. Doch gibt er sich diesem Ritus freudig hin wohl wissend dass alle Könige nur die Inkarnation des göttlichen Herrschers sind, dass der neue König in Wirklichkeit nur er selbst in verjüngter Gestalt ist. Somit gewährleistet er seinem Volk und Land eine neue Ernte für das nächste Jahr. 

©zissa

Samstag, 9. August 2014

Erdmutter, Schöpferin, Schnitterin {Lughnasadh}



Unsere Göttin verwandelt sich nun in die große Mutter allen Lebens: diejenige die Leben erschafft, es aber auch wieder nimmt. Somit ist sie Schöpferin und Schnitterin zugleich. Sie trägt das Kind unseres Gottes unter dem Herzen und wird zur gebärenden Erde selbst.
Als Hüterin der Ernte und Mutter welche die Früchte des Landes gebiert dient alles was sie nun tut der ausgeglichenen Vermehrung des Lebens.

 Als ihren Kindern spendet sie uns Leben und Kraft. Sie ist die heilige Quelle aus welcher wir trinken und der warme Sommerregen der auf die Früchte unserer gedeihenden Felder und Hoffnungen tropft. Schützend hält sie ihre Hand über das Korn und steht als Hebamme an unserer Seite wenn wir unseren Kindern das Leben schenken.
Sie weiß von der Balance zwischen Licht und Dunkel,
von der Spirale die sich unaufhaltsam windet.
Sie führt uns über die Pforte zwischen den Welten die sich öffnet immer wenn etwas sich vervollkommnet und damit vollendet, sei dies Geburt, der Abschluss eines Projektes, Heirat, Trennung oder Tod. Wir verweilen in diesen Momenten, warten mit klopfendem Herzen und können nichts anderes tun als uns ihr vertrauensvoll hinzugeben. 

 Noch ist der abnehmende Mond der Göttin mehr hell als dunkel. In ihrem reifen stolzen Gesicht zeigen sich bereits die ersten Anzeichen des Alters. Ihr erdfarbenes schweres Haar trägt sie offen und der Wind lässt es wie einen Schleier um ihre Gestalt wirbeln. Sie ist ganz in gold- und braun gekleidet und scheint mit der Erde zu verschmelzen. Ihr Blick ist entschlossen, fast etwas wild. Angst und Hoffnung vereinen sich in ihrem Herzen. Sie kommt um zu vollbringen, was vollbracht werden muss. In der einen Hand trägt sie den Korb voller Früchte und Kornähren, das Versprechen des Lebens für ihre Kinder, ihr Land. Doch um zu Nähren muss sie nun das Korn schneiden und in der Gestalt des Kornes wird sie ihren Geliebten zu Fall und ihm gleichzeitig die Freiheit bringen. Unser Gott wird sich ihr hingeben, sich auflösen in die Essenz nährender Kraft. Mit der mondförmigen Silbersichel in ihrer anderen Hand zögert sie einen Moment. Dann holt sie tief Luft, der Wind fegt durch das Kornfeld, sie erhebt die Sense und fährt mit ihr auf die Ähren nieder.

 Nerthus ist die Erd- und Fruchtbarkeitsgöttin der germanischen Stämme und trägt den Vorsitz über alle Angelegenheiten die mit Wachstum, Mutterschaft, Ernte und Reichtum in Verbindung stehen. Legenden besagen dass sie auf einer heiligen Insel lebte und mit ihrem von Kühen gezogenen Wagen übers Land zu reisen pflegte. Um die Göttin zu Ehren legten die Menschen in diesen Zeiten ihre Waffen nieder und hielten Frieden ein.

 Inanna („Königin des Himmels“) war die sumerische Göttin der Weisheit, der Gerechtigkeit, der Liebe, der Fruchtbarkeit, der Geburt, der Natur und des Krieges. Als Tochter des Himmelsgottes und der Mondgöttin galt sie als Königin über Himmel und Erde. Ihr Symbol ist der achtzackige Morgenstern, die Venus. Ihr Tier ist die Löwin welche sie zur heiligen Kämpferin (Amazone) und Verteidigerin ihres Volkes macht. Häufig wird sie als wohlgeformte nackte Frau mit vollen Brüsten dargestellt. Inanna provoziert und ist neugierig. Sie möchte, dass wir uns in besonderer Liebe um uns selbst kümmern, entschlossen und selbstbewusst unser tiefes Seelenselbst ergründen. In der sumerischen Mythe von Inannas Gang in die Unterwelt erkennen wir Synonyme zur griechischen Sage um Persephone wieder, denn auch während Inannas Aufenthalt im Reich ihrer Schwester Ereshkigal, der Unterweltgöttin, findet kein Wachstum auf Erden statt bis sie schließlich wieder zurückkehrt.

 Schnitterin, Kornmutter, Roggenmuhme   

Unsere Göttin ist nicht nur Schöpferin sondern auch Töterin. Durch ihr Geben und Nehmen erhält sie das Gleichgewicht im ewigen Kreislauf des Lebens aufrecht. Sie mäht das Getreide und nimmt der Pflanze ihr Leben um nähren zu können. Doch so wie sie uns zum Leben erweckt und unseren Lebensfaden spinnt holt sie uns eines Tages, indem sie unseren Lebensfaden wie den Getreidehalm durchschneidet, wieder zurück in ihr irdenes Reich.

Wir begegnen der Schnitterin in der griechischen Göttin Demeter welche die Erde verdorren lässt wenn ihre Tochter Kore in die Anderwelt reist und zur Göttin der Toten wird.

  Die römische Anonna herrscht als Korngöttin über die Ernte. Auch sie leitet das Sterben des Jahres ein indem sie ihre Sichel niederfahren lässt und das erste Korn der Ernte schneidet. Man findet sie in Begleitung eines Füllhorns und von Girlanden geschmückt auf alten römischen Geldmünzen abgebildet.

Die irische Cailleach in ihrer Rolle als Schnitterin ist das zweite Gesicht der schönen Frühlingsgöttin Brigid. Wenn Brigid mit dem Nahen des Winters ihre Macht abgibt und ihren Plaid im Fluss wäscht verwandelt sie sich in die blaugesichtige verrunzelte Cailleach - in die alte verschleierte Frau des Winters. Sie ist eine gestrenge Göttin welche uns harte (Ernte)Arbeit abfordert und erwartet dass wir stets der Wahrheit ins Angesicht sehen.

 Die drei Nornen (Urdr - Vergangenheit, Verdandi - Gegenwart und Skuld - Zukunft) repräsentieren in der germanischen Mythologie die drei Schicksalsfrauen welche zu Wurzeln des Weltenbaumes am Schicksalsquell sitzen. Dort bestimmen und lenken sie die Geschicke von Menschen und Göttern indem sie die Fädchen des Schicksals spinnen und weben.

©zissa

Samstag, 11. Januar 2014

Winterfee


Die Winterfee hat ihr Zuhause im Mond. Sie liebt die Kälte und den Raureif auf den Gräsern. Sie tanzt mit den Schneeflocken die vom Himmel fallen und haucht eisige Kälte über das ganze Land. Ihre Augen strahlen eisblau und ihre Haut ist so weiß wie eine Schwanenfeder. Wenn es Winter wird, hüllt sie sich in ihre mondsilbernen, mit Schneeflocken und Eisblumen bestickten, Umhänge und setzt sich ihre Eiszapfenkrone aufs Haupt. Wie eine Königin steigt sie vom Himmel auf unsere Erde herab um die Natur unter ihren nebligen Schneedecken zu verbergen. Den ganzen Winter über bleibt sie auf der Erde und kümmert sich darum, dass Tiere und Pflanzen beschützt unter der erstarrten Erdschicht schlafen können.

Alle Jahre wieder
kommt die Winterfee.
Auf die Erde nieder
fällt ihr weicher Schnee.

Alles glänzt so sauber,
herrlich rein und weiß.
Mond und Feenzauber
Frost und Schnee und Eis.

Komm in unsren Garten
Tanz mit uns im Wald.
Müssen wir noch warten?
Kommt sie jetzt schon bald?

Samstag, 4. Januar 2014

Der freundliche Schneemann


Unsere Spielfiguren für die Klanggeschichte "Der freundliche Schneemann" 
- mit ihnen können die Kinder die Geschichte interaktiv nachspielen.